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taschen sind doch einfach alles.

 
das gibts ja nicht. irgendetwas ist mit den berliner studenten nicht ganz in ordnung. die haben die absolute arbeitskultur, sind engagiert und schämen sich nicht tausend fragen zu stellen. bei uns haben ja schon einige profs damit aufgehört, fragen zu stellen, auf die sie eh keine, oder nur verhalten, antwort bekommen. hier ist das anders. zum ersten mal krieg ich mit, was es bedeutet in einer diskussion zu sitzen. und das schlimmste ist, dass egal was sie sagen, es immer hochintellektuell klingt, da sie ja hochdeutsch sprechen. oh mann. egal, wie sehr ich mich bemühe, klingt mein wienerisch dagegen irgendwie mickrig. nicht, dass ich mich anpassen möchte, auf gar keinen fall. lieber wärs mir ja, wenn ich so richtig einen österreichischen dialekt draufhab, der dann wieder interessant oder aussergewöhnlich ist. so bin ich aber dazwischen. kann weder das eine, noch das andere.
auf jeden fall bin ich mir nicht sicher, ob sich die berliner studenten nicht irgendwas reinhaun vor den seminaren. oder sind alle außer mir roboter?

An fast jeder Ecke hier in Berlin gibt es einen "Blumenladen". Anfangs dachte ich, es sei übertrieben. Doch jetzt, wo ich erst merke, wie wichtig es den Leuten ist, Blumen zu kaufen, möchte ich sie mir gar nicht mehr wegdenken. Die Berliner sind ganz geil auf Blumen. Überall begegnen sie dir, in allen Farben.
Anders als mit Blumen gehen die Berliner mit neuen Bekanntschaften um. Achtung Vorurteil! Oder Klischee? Mh, seltsamerweise haben mir das aber schon viele Leute bestätigen können, sogar Berliner! Liegts an der Coolness? Denn die geht mir schon mächtig am Geist. Oder meinen sie es eh gar nicht so?
Würde man diese beiden Gedanken nun weiterspinnen und verbinden, könnte das Fazit lauten: die Liebe, die die Menschen nicht durch ihre Mitmenschen bekommen, geben die Blumen bzw. man steckt alle Zuneigung in sie. Berlin soll ja nen hohen Singleanteil haben, nebenbei erwähnt.

aus sehr sicheren quellen habe ich erfahren, dass sich frau waldner bei einem (bestimmt nicht das einzige) interview nach jeder frage die meinung (und auch antwort) ihres coaches reinzog, weil sie nicht für sich selber sprechen konnte. außerdem las sie beim live-interview von fm4 ihre antworten vom blatt runter. "warum soll ein junger mensch sie wählen?" "ähm, moment, aahhh, habs gleich,..."

nach monaten tauchen sie in finsteren ecken, staubigen ritzen und selten getragenen hosen wieder auf - die labellos. in allen möglichen farben, alle wie neu. warum verliert man die so leicht?
ich bin ja jetzt auf carmex umgestiegen. ist so n kleiner tigel (oder wie sagt man sonst dazu). der ist schon fast leer. warum lass ich den nirgends herumliegen? vielleicht, weil er im grunde unhandlicher ist, als diese stifte. hm. gehts nur mir so, oder ist das ein allgemein bekanntes phänomen?
p.s.: labello macht süchtig, hilft aber nix.

schade eigentlich! die wollt ich mir mal gern aus der zweiten reihe anschaun. dem tierpark wirds taugen, doch was machen all die liebeshungrigen Obenohne-TänzerInnen, die sich hinter den Büschen jedes Jahr (fast) ungestört austobten? Vielleicht bedeutet dieses Aus einen Anstieg der Aggressionen in Berlin und Umgebung. Vielleicht gibt es aber auch ne Demo, so quasi nach dem Motto "Es darf wieder gef**** werden!"
Naja, kann man nichts machen. Liebe Kostümverleiher seid nicht traurig, Fasching kommt bestimmt wieder.

ich glaub das sagt schon einiges aus. ich lass das mal kurz wirken: paulis metal-eck. -------
dieses lokal befindet sich in der angesagten simon-dach-strasse im hippen friedrichshain, wo ich derweilen auch verkehre. obwohl ich bereits müde und seltsam gelaunt "bridget jones - schokolade zum frühstück" mit frau s. guckte, ließ ich mich anschließend von ihr überreden, doch noch auf ein biertschi mit zu kommen. in paulis metal-eck. mein magen verkrampfte sich beim ertönen dieses namens. aber, da ich jung und in berlin bin, hab ich mich dazu aufgerafft, mich in die höhle des löwen zu wagen. großer fehler! mein gott! das schlimmste. das geht einfach nicht...
eine grindige höhle mit zottigen menschlichen und puppenartigen gestalten, die sich bei abgrundtief schlechten metal die köpfe kraulten. iiiiihhhhh. über dem eingang ein überdimensionaler oberkörper von (ich hätte gesagt) minotaurus mit ring in den nüstern und nietenbändern an den gelenken. über dem billard-tisch hing eine lampe in form eines aufgehängten menschen, der sich vor schmerz wand. ich bekam angst. wie damals, als ich das erste und letzte mal in einer geisterbahn war. ich war so baff, dass ich, nachdem ich die karte gewünscht hatte, nichts bestellt habe. der kellner hat mich, trotz der befürchtungen, nicht bei lebendigem leibe gefressen.
und dann war auch noch herr j., der neben mir saß. einer von der mühsamen fraktion, der das bedürfnis hatte, mich in das gespräch zu involvieren, indem er meinte, "na du siehst aber wirklich erschöpft aus. gell, das ist die zeitumstellung", da hab ich mir gedacht ´haha´ und bin gegangen. sorry!

ich gebe zu, ich bin nicht gut im alleinsein. um das aber zu lernen, hab ich mich auch für dieses semester in berlin entschlossen. da ich mich stück für stück daran gewöhnen muss und es mir nicht immer ganz leicht fällt, musste ich meinem vermissen nachgeben und bin wieder in meine heimat nach wien geflogen. für vier tage. mein freund wusste von all dem nichts und glaubte, sich mit meiner freundin zu treffen. statt ihr kam ich ins lokal. er brauchte bestimmt drei minuten, bis ihm ein "das kann aber jetzt nicht dein ernst sein" über die lippen kam. ich habe ihn noch nie sprachlos erlebt. aber genug davon, diese romantische turtelei ist eine andere geschichte. die eigentlich kommt jetzt:
in der zeit, in der ich jetzt in berlin war, habe ich wien sehr vermisst. einfach die gemütlichkeit, überschaubarkeit, das gewohnte soziale umfeld und natürlich der gewohnte alltag (vor dem ich eigentlich fliehen wollte). kurz vor dem abflug merkte ich jedoch, dass sich berlin langsam aber beständig zu meiner stadt entwickeln wollte. so richtig hab ich das erst gemerkt, als ich in wien war. wien war plötzlich ein kleines bisschen anders. es hat mich nicht mit offenen armen erwartet. vielleicht war es falsch, mich als gast zu sehen, der kurz vorbei kommt und um den man buhlen will. ich habe mir einfach erlaubt dieses status selber aufzuerlegen. war ich wirklich gast? nicht unbedingt. aber was dann? ich hatte in diesen vier tagen nichts zu tun in dieser stadt. meine freunde fuhren alle über ostern weg. was blieb war der gedanke der heimatlosigkeit, oder anders gesehen, der heimatfindung. wo gehöre ich hin? nach wien nicht mehr so richtig und nach berlin noch nicht so ganz. das ist ein verdammt seltsames gefühl...

 

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