berlintage
ich gebe zu, ich bin nicht gut im alleinsein. um das aber zu lernen, hab ich mich auch für dieses semester in berlin entschlossen. da ich mich stück für stück daran gewöhnen muss und es mir nicht immer ganz leicht fällt, musste ich meinem vermissen nachgeben und bin wieder in meine heimat nach wien geflogen. für vier tage. mein freund wusste von all dem nichts und glaubte, sich mit meiner freundin zu treffen. statt ihr kam ich ins lokal. er brauchte bestimmt drei minuten, bis ihm ein "das kann aber jetzt nicht dein ernst sein" über die lippen kam. ich habe ihn noch nie sprachlos erlebt. aber genug davon, diese romantische turtelei ist eine andere geschichte. die eigentlich kommt jetzt:
in der zeit, in der ich jetzt in berlin war, habe ich wien sehr vermisst. einfach die gemütlichkeit, überschaubarkeit, das gewohnte soziale umfeld und natürlich der gewohnte alltag (vor dem ich eigentlich fliehen wollte). kurz vor dem abflug merkte ich jedoch, dass sich berlin langsam aber beständig zu meiner stadt entwickeln wollte. so richtig hab ich das erst gemerkt, als ich in wien war. wien war plötzlich ein kleines bisschen anders. es hat mich nicht mit offenen armen erwartet. vielleicht war es falsch, mich als gast zu sehen, der kurz vorbei kommt und um den man buhlen will. ich habe mir einfach erlaubt dieses status selber aufzuerlegen. war ich wirklich gast? nicht unbedingt. aber was dann? ich hatte in diesen vier tagen nichts zu tun in dieser stadt. meine freunde fuhren alle über ostern weg. was blieb war der gedanke der heimatlosigkeit, oder anders gesehen, der heimatfindung. wo gehöre ich hin? nach wien nicht mehr so richtig und nach berlin noch nicht so ganz. das ist ein verdammt seltsames gefühl...
in der zeit, in der ich jetzt in berlin war, habe ich wien sehr vermisst. einfach die gemütlichkeit, überschaubarkeit, das gewohnte soziale umfeld und natürlich der gewohnte alltag (vor dem ich eigentlich fliehen wollte). kurz vor dem abflug merkte ich jedoch, dass sich berlin langsam aber beständig zu meiner stadt entwickeln wollte. so richtig hab ich das erst gemerkt, als ich in wien war. wien war plötzlich ein kleines bisschen anders. es hat mich nicht mit offenen armen erwartet. vielleicht war es falsch, mich als gast zu sehen, der kurz vorbei kommt und um den man buhlen will. ich habe mir einfach erlaubt dieses status selber aufzuerlegen. war ich wirklich gast? nicht unbedingt. aber was dann? ich hatte in diesen vier tagen nichts zu tun in dieser stadt. meine freunde fuhren alle über ostern weg. was blieb war der gedanke der heimatlosigkeit, oder anders gesehen, der heimatfindung. wo gehöre ich hin? nach wien nicht mehr so richtig und nach berlin noch nicht so ganz. das ist ein verdammt seltsames gefühl...
na.tasche - am Sonntag, 11. April 2004, 17:39 - Rubrik: berlintage
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bin gerade aufgestanden und in unserer wg-küche saß ein mann im anzug. er stellte sich sehr nett als der vater von luci vor. luci gehört das zimmer, das ich jetzt bewohne. was macht der denn hier? irgendwie würde ich ihn ja gern fragen, ob er zoff mit seiner frau hatte. aber ich trau mich nicht.
ist das nicht seltsam? noch ein wg-bewohner. vielleicht bleibt der ja jetzt ein paar tage hier, eeeeeehhhhhhh.
ist das nicht seltsam? noch ein wg-bewohner. vielleicht bleibt der ja jetzt ein paar tage hier, eeeeeehhhhhhh.
na.tasche - am Dienstag, 6. April 2004, 10:34 - Rubrik: berlintage
ich musste mich am freitag als ausländerin melden und wurde um fünf euro reicher. denn: für meine aufenthaltsbewilligung brauchte ich noch zwei passfotos. also, machte ich, am weg dorthin, halt bei einem fotoautomaten, wie man sie hier in berlin an jeder zweiten u-bahn-ecke findet. das ist immer ein ganz komisches gefühl in so einem ding, oder?! man setzt sich auf diesen mini-stiel von sitz und guckt in ne verdunkelte glasscheibe hinein, hinter der sich die kamera befindet. meistens blitzen diese mistdinger ja viel zu früh und man sieht einfach bescheuert aus. aber das ist eine andere geschichte. ich setzt mich also auf den vorgesehenen platz, ziehe den vorhang zu, der mir jedesmal zu klein erscheint, und lese mir die bedinungsanleitung durch. die wurde von einer comicfigur quasi virtuell erklärt. ok, hab ich alles verstanden. also schiebe ich meinen 5 €-schein hinein. doch der kam wieder raus und, jetzts kommts, ein zweiter folgte nach. hm? wasn nun los? hab mich gefreut. hab ihn eingesteckt und fühlte mich sofort schuldig, weil halt fast illegal. hätte aber jeder gemacht, weil soll man ihn stecken lassen, oder ihn irgendwo abgeben? quatschi! auf jeden fall hab ich mich dann ganz gut gefühlt, beim fotoschiessen für die ausländerbehörde. jedesmal wenn ich das foto in meinem ausweis zur aufenthaltsbewilligung (für den ich übrigens drei stunden warten musste) sehe, muss ich grinsen. schön oder?
na.tasche - am Sonntag, 4. April 2004, 20:55 - Rubrik: berlintage
frau s. ist mit mir in die schule gegangen. sechs jahre lang sind wir nebeneinander gesessen, also kann man sagen, dass wir uns schon lange kennen.
frau s. ist jetzt schon seit einem halben jahr in berlin und wohnt nur eine parallelstrasse von mir entfernt. sie interessiert sich für politik, ich für musik. sie redet von demos, ich von meinen hochs und tiefs. kurz gesagt, wir verstehen uns gut und raufen uns hin und wieder zusammen. frau s. hat einen bruder, den ich auch gut kenne. dieser ist nun auch mit seiner freundin für ein paar tage nach berlin gekommen - sightseeing. das hat frau s. schon tage vorher angekündigt und gemeint, dass wir dann vieles gemeinsam unternehmen können. geht klar mit mir, weil ich ja auch noch nicht so wahnsinnig viel zu tun hab hier.
so, nun ist bruder t. und freundin so. nun hier und frau s. wirkt sehr gestresst. so sehr, dass sie vergisst, mich zu involvieren. nicht, dass ich beleidigt wäre (oder doch?), aber sie hat mich so oft gefragt, ob ich eh zeit hätte. und gestern, ich war grad beim kieser-training, ruft sie an. ich habe es läuten gehört und rufe 5 sec. später zurück und höre ein: "du bist zu spät, wir haben die karten schon gekauft." "ähm, eigentlich wollte ich auch mitgehen" "naja, das musst du schon sagen. aber du kannst ja vor uns sitzen." "ja, auch ok" hm, seltsam, dachte ich mir. nicht nur deshalb, weil sie, da sie mich nicht gleich erreicht hatte, keine karte kaufte, sondern, dass sie mich nicht gefragt hat, ob ich denn mitkomme auf die sightseeing tour. wir trafen uns stunden später auf einen kaffee, aber nur deshalb, weil ich sie angerufen habe, wo sie denn seien. das selbe am abend. sie sprachen davon, was sie am abend machen - neben mir - und fragten mich nicht, ob ich mitkomme.
ich komme mir ziemlich doof und verarscht vor. da soll ich am wochenende zeit haben, weil ja bruder t. mit freundin so. vorbeikommt und dann soll ich jedes mal nachfragen, ob ich eh erwünscht bin? was läuft hier falsch?
frau s. ist jetzt schon seit einem halben jahr in berlin und wohnt nur eine parallelstrasse von mir entfernt. sie interessiert sich für politik, ich für musik. sie redet von demos, ich von meinen hochs und tiefs. kurz gesagt, wir verstehen uns gut und raufen uns hin und wieder zusammen. frau s. hat einen bruder, den ich auch gut kenne. dieser ist nun auch mit seiner freundin für ein paar tage nach berlin gekommen - sightseeing. das hat frau s. schon tage vorher angekündigt und gemeint, dass wir dann vieles gemeinsam unternehmen können. geht klar mit mir, weil ich ja auch noch nicht so wahnsinnig viel zu tun hab hier.
so, nun ist bruder t. und freundin so. nun hier und frau s. wirkt sehr gestresst. so sehr, dass sie vergisst, mich zu involvieren. nicht, dass ich beleidigt wäre (oder doch?), aber sie hat mich so oft gefragt, ob ich eh zeit hätte. und gestern, ich war grad beim kieser-training, ruft sie an. ich habe es läuten gehört und rufe 5 sec. später zurück und höre ein: "du bist zu spät, wir haben die karten schon gekauft." "ähm, eigentlich wollte ich auch mitgehen" "naja, das musst du schon sagen. aber du kannst ja vor uns sitzen." "ja, auch ok" hm, seltsam, dachte ich mir. nicht nur deshalb, weil sie, da sie mich nicht gleich erreicht hatte, keine karte kaufte, sondern, dass sie mich nicht gefragt hat, ob ich denn mitkomme auf die sightseeing tour. wir trafen uns stunden später auf einen kaffee, aber nur deshalb, weil ich sie angerufen habe, wo sie denn seien. das selbe am abend. sie sprachen davon, was sie am abend machen - neben mir - und fragten mich nicht, ob ich mitkomme.
ich komme mir ziemlich doof und verarscht vor. da soll ich am wochenende zeit haben, weil ja bruder t. mit freundin so. vorbeikommt und dann soll ich jedes mal nachfragen, ob ich eh erwünscht bin? was läuft hier falsch?
na.tasche - am Sonntag, 4. April 2004, 18:15 - Rubrik: berlintage
nach einer sehr, sehr langen pause melde ich mich nun zurück. vieles hat sich getan, manches ist gleich geblieben. mein umfeld hat sich da ziemlich verändert. ich lebe jetzt in berlin. bis mitte juli. ich studiere und arbeite hier. "mal ein wenig raus kommen" dachte ich mir. doch mittlerweile geht mir schon sehr vieles hier ab. unter anderem auch wien!!! *seufz* nicht falsch verstehen: berlin ist ein cooles pflaster. doch mit dem charme wiens nicht zu vergleichen. klingt abgedroschen, ist aber so.
da ich hier so einiges schon erlebt habe und bestimmt noch werde, werden hier nun und jetzt die berlintage ins leben gerufen. ich versuche, möglichst regelmäßig meine cosmopolitischen ergüsse zu dokumentieren.
hier auch gleich eine bitte an alle daheimgebliebenen: mir gehen langsam die kochideen aus. bin so unkreativ. ich möchte mich um himmels willen nicht von der berliner imbiss-kultur (döner,bratwurst,pizza) anstecken lassen. also bitte, bitte, bitte mir viele (preiswerte) ideen schicken! ;) danke.
da ich hier so einiges schon erlebt habe und bestimmt noch werde, werden hier nun und jetzt die berlintage ins leben gerufen. ich versuche, möglichst regelmäßig meine cosmopolitischen ergüsse zu dokumentieren.
hier auch gleich eine bitte an alle daheimgebliebenen: mir gehen langsam die kochideen aus. bin so unkreativ. ich möchte mich um himmels willen nicht von der berliner imbiss-kultur (döner,bratwurst,pizza) anstecken lassen. also bitte, bitte, bitte mir viele (preiswerte) ideen schicken! ;) danke.
na.tasche - am Samstag, 3. April 2004, 19:26 - Rubrik: berlintage