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taschen sind doch einfach alles.

 

berlintage

in 10 tagen ist es soweit: ich fahre wieder heim nach wien. hm, schon ein komisches gefühl. die letzten zwei monate sind hier in berlin wie im flug vergangen. ich habe überhaupt kein zeitgefühl mehr. ich kann gar nicht glauben, dass heute schon der 1.juli ist. naja, vielleicht liegts am nördlichen wetter, das hier seit ewigkeit einzug hält.
ich denke, ich werde wieder kommen. nicht, dass es nur an der stadt liegt. berlin ist schon cool, aber ich liebe wien. nein, es war die melange zwischen den leute und ihrer stadt. eh klar.
auf jeden fall bin ich schon sehr gespannt. habe ambivalente gefühle: freude wieder zuhause zu sein, mit freunden abhängen und angst doch wieder wegzuwollen.
man wird sehen.
ich habs genossen, auch wenn der anfang nicht leicht war.
auf jeden fall will ich aber, dass mir wien einen ordentlichen hochsommer schenkt. bin völlig ausgehungert. gier!

gestern hatte ich mit meiner freundin nina regen email-kontakt. wir schrieben wie es uns wie´s so geht und irgendwann kamen wir dann auf einen freund von ihr zu sprechen, der ja berliner ist und den ich doch mal treffen sollte.
sie hat mich dann gefragt, wo ich denn jetzt wohne. in ihrem nächsten mail war sie ganz fertig, da ich in der selben straße wohne wie matthias, diese besagte freund. nachdem ich ihr auch die hausnummer von mir aufschrieb, konnte sie sich gar nicht mehr halten, weil er im selben haus wohnt!
das gibts doch nicht, oder? morgen werde ich dem mal einen besuch abstatten, mal sehen, was er dazu sagt.
und ich glaube auch schon zu wissen, wie der aussieht, weil ich ihn vor ein paar tagen im haus gesehen habe und mir dachte, der ist aber nett. vielleicht ist er´s ja wirklich...to be continued...

ich pack das einfach nicht! bin eben erst von der uni nach hause gekommen, völlig schlapp, müde und hungrig und dann stehe ich vor einer küche, die mal konturen einer küche hatte. die kann man jetzt nicht mehr so richtig erkennen. überall stehen die sachen herum, nirgends kann man noch was hinstellen. mit jungs zusammenzuwohnen ist echt schwieriger und mühsamer als ich dachte.
ich weiß, dass es jetzt das dümmste und falscheste wäre, wenn ich das geschirr in den geschirrspüler gebe. aber ich halts nicht mehr aus, so eine küche benützen zu müssen. entweder leiden und warten oder machen und zufriedenheit. warten dauert ewig. bis mal wer merkt, dass es nichts mehr gibt, was man ankleckern kann, weil alles schon voll ist.
ich denke, ich werde mich opfern und mal die erste fuhr in den geschirrspüler werfen. bin ich froh, dass wir überhaupt so was haben. purer luxus, eigentlich!

leider kann ich keine nervenaufreibendere geschichte anbieten, als diese: der mann in unserer küche war eben l.s vater, der gerade mal in berlin war und (anscheindend) bei uns geschlafen hat. schade! kein toller thriller entstand daraus. aber vielleicht ist er ja doch drogendealer und hat bei uns unterschlupf gesucht...

und weil ich grad so gut in fahrt bin, kommt auch gleich m2. dran. m2, 21 jahre alt, hatte schon mal freundinnen, ist aber auch ein thema, was nur peripher tangiert. was viel wichtiger für ihn ist, ist sein "rechner" und goa. jedes wochenende geht er auf eine goa-party. das lautstarke goa-hören in seinem zimmer, hat er sich gottseidank schon wieder abgewöhnt. hin und wieder kommen freunde von ihm vorbei und schlapfen gemächlich durch die wohnung. m2. ist gesprächlicher als m1. und etwas cooler. er hat jetzt zum germanistik und philosophie-studieren begonnen, obwohl er bücher gar nicht mag. hm, vielleicht das falsche gewählt?

ich muss jetzt mal was über meine wg-mitbewohner schreiben. zwei burschen! heute nehm ich mir m1. vor. (beide namen beginnen mit ma..., daher m1. und m2.)
m1. ist 20 jahre alt und hatte noch keine freundin. als ich das hörte, dachte ich mir, hm wie geht das. jetzt weiß ich es. die meiste zeit ist er daheim in seinem zimmer, raucht was das zeug hält und hört meistens lautstark punk. immer wenn wir uns in der küche treffen macht er einen völlig eingeschüchterten eindruck. seine standard-antwortet: "ja, das stimmt schon."
zur zeit ist er arbeitslos, bekommt aber fette kohle, also warum arbeiten gehen.
so kann das nix werden mit einer freundin, wenn man den ganzen tag im zimmer hockt, den arsch nicht hochkriegt und pennt, was das zeug hält. ist jedenfalls meine meinung.

das gibts ja nicht. irgendetwas ist mit den berliner studenten nicht ganz in ordnung. die haben die absolute arbeitskultur, sind engagiert und schämen sich nicht tausend fragen zu stellen. bei uns haben ja schon einige profs damit aufgehört, fragen zu stellen, auf die sie eh keine, oder nur verhalten, antwort bekommen. hier ist das anders. zum ersten mal krieg ich mit, was es bedeutet in einer diskussion zu sitzen. und das schlimmste ist, dass egal was sie sagen, es immer hochintellektuell klingt, da sie ja hochdeutsch sprechen. oh mann. egal, wie sehr ich mich bemühe, klingt mein wienerisch dagegen irgendwie mickrig. nicht, dass ich mich anpassen möchte, auf gar keinen fall. lieber wärs mir ja, wenn ich so richtig einen österreichischen dialekt draufhab, der dann wieder interessant oder aussergewöhnlich ist. so bin ich aber dazwischen. kann weder das eine, noch das andere.
auf jeden fall bin ich mir nicht sicher, ob sich die berliner studenten nicht irgendwas reinhaun vor den seminaren. oder sind alle außer mir roboter?

An fast jeder Ecke hier in Berlin gibt es einen "Blumenladen". Anfangs dachte ich, es sei übertrieben. Doch jetzt, wo ich erst merke, wie wichtig es den Leuten ist, Blumen zu kaufen, möchte ich sie mir gar nicht mehr wegdenken. Die Berliner sind ganz geil auf Blumen. Überall begegnen sie dir, in allen Farben.
Anders als mit Blumen gehen die Berliner mit neuen Bekanntschaften um. Achtung Vorurteil! Oder Klischee? Mh, seltsamerweise haben mir das aber schon viele Leute bestätigen können, sogar Berliner! Liegts an der Coolness? Denn die geht mir schon mächtig am Geist. Oder meinen sie es eh gar nicht so?
Würde man diese beiden Gedanken nun weiterspinnen und verbinden, könnte das Fazit lauten: die Liebe, die die Menschen nicht durch ihre Mitmenschen bekommen, geben die Blumen bzw. man steckt alle Zuneigung in sie. Berlin soll ja nen hohen Singleanteil haben, nebenbei erwähnt.

schade eigentlich! die wollt ich mir mal gern aus der zweiten reihe anschaun. dem tierpark wirds taugen, doch was machen all die liebeshungrigen Obenohne-TänzerInnen, die sich hinter den Büschen jedes Jahr (fast) ungestört austobten? Vielleicht bedeutet dieses Aus einen Anstieg der Aggressionen in Berlin und Umgebung. Vielleicht gibt es aber auch ne Demo, so quasi nach dem Motto "Es darf wieder gef**** werden!"
Naja, kann man nichts machen. Liebe Kostümverleiher seid nicht traurig, Fasching kommt bestimmt wieder.

ich glaub das sagt schon einiges aus. ich lass das mal kurz wirken: paulis metal-eck. -------
dieses lokal befindet sich in der angesagten simon-dach-strasse im hippen friedrichshain, wo ich derweilen auch verkehre. obwohl ich bereits müde und seltsam gelaunt "bridget jones - schokolade zum frühstück" mit frau s. guckte, ließ ich mich anschließend von ihr überreden, doch noch auf ein biertschi mit zu kommen. in paulis metal-eck. mein magen verkrampfte sich beim ertönen dieses namens. aber, da ich jung und in berlin bin, hab ich mich dazu aufgerafft, mich in die höhle des löwen zu wagen. großer fehler! mein gott! das schlimmste. das geht einfach nicht...
eine grindige höhle mit zottigen menschlichen und puppenartigen gestalten, die sich bei abgrundtief schlechten metal die köpfe kraulten. iiiiihhhhh. über dem eingang ein überdimensionaler oberkörper von (ich hätte gesagt) minotaurus mit ring in den nüstern und nietenbändern an den gelenken. über dem billard-tisch hing eine lampe in form eines aufgehängten menschen, der sich vor schmerz wand. ich bekam angst. wie damals, als ich das erste und letzte mal in einer geisterbahn war. ich war so baff, dass ich, nachdem ich die karte gewünscht hatte, nichts bestellt habe. der kellner hat mich, trotz der befürchtungen, nicht bei lebendigem leibe gefressen.
und dann war auch noch herr j., der neben mir saß. einer von der mühsamen fraktion, der das bedürfnis hatte, mich in das gespräch zu involvieren, indem er meinte, "na du siehst aber wirklich erschöpft aus. gell, das ist die zeitumstellung", da hab ich mir gedacht ´haha´ und bin gegangen. sorry!

 

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